Zum Konzepttext der Fanis-Frauen »
Fanis-Frauen
Es handelt sich dabei um die Sagengestalten der 13 Fanisfrauen in den Dolomiten.
Fanis, eine weitläufige Hochalpe zwischen dem Abteital und Cortina d’Ampezzo, spielt als Sagenlandschaft der Dolomiten eine besondere Rolle. Hier siedelt die Überlieferung ein versunkenes Reich an, dessen EinwohnerInnen Fanes genannt wurden. Sie erzählen von Tanna, der Urmutter, von Samblana und Kelina, die über das Werden und den Verlust des Lebens entscheiden, von Dindia, dem Wind, von Somawida, die Feuer ist. Sprache und Überlieferung im Kerngebiet der Dolomiten sind ladinisch.
Das Schicksal von Fanes liegt in den Händen von oft rätselhaften Frauengestalten, für deren Konnotation keine Analogie nachzuweisen ist. Es ist ein mythischer Stoff, der wahrscheinlich aus der Zeit des Matriarchats stammt. Ferner müssen die Murmeltiere eine besondere Rolle gespielt haben, wahrscheinlich eine verblasste Erinnerung an ein Tiertotem.
(Quelle: Anita Pichler – Markus Vallazza: Die Frauen aus Fanis, Haymon Verlag, 1992)